GoT RPG

Lucathiel schenkte ihm ein Grinsen, dann wand sie sich wieder der Wirtin zu, um sich zu erkundigen, wo es denn die besten Händler gab, bei denen sie ihre Vorräte aufstocken konnten und sich Winterfeste Kleidung besorgen. Als Eric die Treppe wieder hinunter kam, war sie bereits bestens informiert und winkte ihn nur zu sich, damit sie sich beide auf den Weg machen konnten.

Eric renkte sich mit einem Knacken seinen rechten Arm wieder ein und schaute zu Lucathiel. "Dieser Arm..irgendwie renkt der sich dauernd aus. Also, wo geht es als erstes hin?" Er hatte seinen Zweihänder auf den Rücken geschnallt und war von seiner Statur wirklich ziemlich abschreckend wenn man ihm begegnete.

Sie sah ihn ein wenig verwundert an. "Sollen wir später einen Maester aufsuchen? Mit so etwas ist nicht zu spaßen." Lucathiel nickte ernst, doch sie kannte die Angewohnheit von Männern sich nie eine Schwäche eingestehen zu wollen. "Die Wirtin hat mir einige Tipps gegeben, unter anderem auch einen Händler der Mäntel aus dem Norden verkauft."

Eric winkte bei dem ersten Vorschlag direkt ab. "Die Schulter ist wohl vom Schmieden etwas ausgelaugt..nichts weltbewegendes. Aber das mit den Mänteln klingt doch gut..es wird langsam kälter." Eric sah sich beim laufen die vorbeigehenden Passanten immer genau an. Etwa waren es Soldaten, Händler oder Bewohner der Stadt.

Lucathiel verdrehte nur die Augen, doch sie erkannte, dass es sinnlos war dem Eisenmann irgendetwas einreden zu wollen. Als sie dem Marktplatz immer näher kamen, füllten sich auch die Straßen immer mehr und die junge Frau blieb wachsam, doch das Duo lief kaum Gefahr von Taschendieben bestohlen zu werden, dafür sahen sie beide zu bedrohlich aus. Sie führte Eric zu einem kleinen Stand auf dessen Theke unzählige Mäntel ausgebreitet waren. Der Verkäufer, ein älterer Herr mit Augenklappe grunzte nur zu Begrüßung.

Eric schaute sich die Mäntel nacheinander an...außer den Farben gab es ja nicht viele Unterschiede, und man wollte auch nicht wählerisch sein. Die Kälte des Nordens war es ja auch nicht. So griff Eric nach einigem Suchen einen schwarzen, dickeren Mantel..ein wenig wie die Mäntel der Nachtwache, nur kürzer und ohne Federn am Kragen. "Den hier nehme ich denke ich.."

Auch die Frau aus der Weite war nicht sonderlich wählerisch was ihr Aussehen betraf, doch prüfte sie die Mäntel sehr eindringlich. Jenseits der Mauer könnte eine schlechte Verarbeitung der Nähte sie das Leben kosten. Letztlich wählte sie einen langen Kapuzenmantel aus Wolfsfellen, der nicht nur weich, sondern auch sehr warm war. Der Händler kommentierte den Kauf schlicht mit einem "Der Winter naht, was?" und machte ihnen einen angemessenen Preis.

Eric kramte den Betrag aus seinem Lederbeutel indem sein Geld lag und überreichte dem Verkäufer den Kaufpreis, dann betrachtete er den Kapuzenmantel seiner Begleiterin. "Nicht übel..ich hätte nicht gedacht das sie so gute Mäntel haben. Meiner ist dagegen wohl nicht so beeindruckend was?" Er musste etwas Lachen..aber so unrecht hatte der Verkäufer wohl nicht. Der nächste Winter stand kurz bevor..und er würde lang werden..

"Nur die Männer aus dem Norden wissen, wie man Mäntel macht, um den Winter im Norden zu überstehen." , sagte sie, als sie den Verkäufer bezahlte, welcher ihr sogar eine Kupfermünze Rabatt gewährte. "Die Mäntel aus dem Süden taugen tatsächlich nichts." Sie schenkte dem Eisenmann ein Lächeln. "Begleitet ihr mich zu einem Bogner?"

Eric nickte auch lächelnd. "Ich folge euch auf dem Fuße." Während er den Mantel über seine Schultern warf überlegte er, wie weit sie wohl hinter die Mauer müssten..und wie sie überhaupt durch kommen würden. Es gab zwar einige verlassene Festungen entlang der Mauer aber diese waren alle versiegelt..also kein Durchkommen.

Lucathiel nickt, nahm ihren Mantel und führte den Eisenmann abermals durch die Fluten der anderen Menschen, die sich auf dem Marktplatz tummelten. Plötzlich jedoch, blieb sie stehen, ihr Blick auf etwas gerichtet, was Eric nicht sehen konnte und schon änderte sie den Kurs nur um kurz später vor einem Blumenladen zu stehen. "Seht nur, blaue Rosen. Sie wachsen nur in wenigen Teilen der Weite, dass ich sie so weit nördlich noch einmal sehe.." Die blonde Frau war keineswegs gefühllos, doch der Anblick dieser Blumen schien ihr ein so warmes und glückliches Lächeln zu entlocken, wie sie es dm Eisenmann vorher noch nicht gezeigt hatte.

Eric blinzelte auch für einige Sekunden überrascht da er so ein Lächeln bei ihr bisher noch nicht gesehen hatte. "Mögt ihr diese Blumen?" Er hatte sich schon Gedanken gemacht ob er seiner Begleiterin etwas schenken könnte..ohne Hintergedanken versteht sich! Und es schien als ob diese Rosen genau das richtige wären..

"Es sind meine Lieblingsblumen." , entgegnete sie immer noch lächelnd, dann nahm sie vorsichtig eine der zarten Rosen aus dem Korb, um an ihr zu riechen.

Eric reichte dem Verkäufer ein wenig Geld damit seine Begleiterin sich ein paar der Rosen aussuchen durfte. "Als kleiner Dank..such dir die aus die dir am Besten gefallen."

Sie sah ein wenig überrascht zu ihrem Begleiter herüber und schien einen Moment zu brauchen, um das Gesagte zu verstehen. Als sie dies jedoch tat, senkte sie fast schüchtern den Blick, eine Spur von Rot auf ihrer gesunden Wange erkennbar. Sie machte einen kleinen Knicks. "Vielen Dank, Eisenmann." Die Rose, die sie in der Hand hielt steckte sie sich an den Hut, wie sie es mit einigen Federn getan hatte, dann nahm sie sich noch ein paar weitere, bis sie einen zarten Strauß beisammen hatte. Ihr Lächeln so süß und verträumt und voller Unschuld.

Eric musste bei dem Anblick ihres Lächelns auch lächeln..sie so zu sehen erfreute ihn. Danach schaute er auch noch durch die verschiedenen Auslagen des Standes um zu sehen ob für ihn vielleicht auch noch etwas dabei war..auch wenn das hier eher unwahrscheinlich wäre.

Als sie fertig war, nickte sie der Verkäuferin leicht zu und führte Eric wieder voran zum Bogner. Sie musste sich etwas umsehen, doch letztlich fand sie den Weg und kam mit dem Schmied an den Laden, der die verschiedensten Bögen und auch kleine Messer und Dolche anbot.

Erics Blick fiel sofort auf die ausgestellten Messer und Dolche den er versuchte stetts hier und dort seine Fähigkeiten zu erweitern und zu verbessern. Ein Schmied lernte in diesen Tagen eben nie aus..doch dann fielen seine Augen auch auf die verschiedenen Bögen und auch ein paar Armbrüste..

Lucathiel begutachtete ausschließlich die Bögen, prüfte deren Balance und Sehnen. Sie musste zugeben, dass sie nur eine mittelmäßige Schützin war, der Schwertkampf hatte sie seit jeher voll in Anspruch genommen, doch ihre Fähigkeiten reichten aus, um zu jagen. Also kaufte sie schließlich einen Jagdbogen aus stabilem, dunklem Holz, einen Köcher und eine ganze Menge Pfeile. In den Köcher legte sie schließlich auch ihre Rosen und so schulterte sie ihren Einkauf und wartete auf Eric.

Eric nahm nun eine schwere Armbrust aus dem Regal und schulterte sie kurz. Er prüfte die Sehne und die Stabilität des Holzes. "Nun..man soll doch immer was neues lernen nicht? Vielleicht sollte ich mir diese Armbrust zulegen..die passt doch viel besser als ein Bogen zu mir, was?"

Sie betrachtete ihn einen Moment lang. "Ja, das stimmt." Sie nickte lächelnd. "Mit Eurer Kraft würdet ihr sicherlich ständig die Sehne eines Bogens zerreißen."

Eric kramte dann in seinem Beutel und rechnete kurz durch wie viel Geld ihm nach dem Kauf einer Armbrust mit passenden Bolzen noch bleiben würde..statdessen entschied er sich aber, die Armbrust zurückzustellen und er hatte vor, sich aus genügend Holz selbst eine zu bauen..selbst ist der Eisenmann. Dann schaute er zu seiner Begleiterin zurück. "Benötigen wir noch etwas?"

"Ein paar Vorräte, Lebensmittel." Sie zögerte einen Moment. "Könnt ihr das erledigen? Ich bin ein wenig erschöpft, wenn ich ehrlich bin und würde jetzt lieber zurück ins Gasthaus gehen.." Lucathiel war eine stolze Frau und es fiel auch ihr nicht ganz so leicht vor anderen Schwäche zu zeigen, doch sie vertraute dem Eisenmann und wusste, dass er ein durchaus verständnisvoller Zeitgenosse war.

Eric nickte lächelnd und schulterte den großen Sack indem er die Einkäufe lagerte. "Kein Problem..geht zum Lagerhaus und ruht euch aus, ich erledige den Rest." Er wusste dass sie ihm dies anvertraute da sie ihm vertraute und er war auch nicht wütend oder ähnliches.

Sie nickte. "Bis später." Damit verabschiedete sie sich, um in der Massen der fremden Menschen zu verschmelzen. Nach ein paar Sekunden war sie bereits nicht mehr zu erkennen.